Alle arbeiten unter einem Dach, Konditoren und Bäcker, allein der große Ofenblock in der Mitte gliedert den Raum. Sie kneten, dekorieren und backen in einem gläsernen Zelt, das sich über den zentralen Öfen spannt. Ein grüner Innenhof trennt Büro und Backstube. Fühlt sich an wie Land, und doch stehen wir mitten in der Stadt, genauer: in der Buttermelcherstraße, unsichtbar in der zweiten Reihe. Eine Hinterhofwerkstatt, getragen von schlanken Stahlstützen, haben Architekt Uwe Kiessler und Gerhard Müller-Rischart Anfang der 1980er-Jahre aus ihrem Dämmerschlaf befreit und als Büro- und Wohnhaus neu erstehen lassen. Statt München den Rücken zu kehren und irgendwo draußen eine Backfabrik zu errichten, entschied sich das Traditionsunternehmen für ein Backhaus mitten in München. Das Wagnis wurde belohnt. Für die Backstube mit begrünten Höfen, dem ausgefeilten Lärmschutzkonzept und der ökologischen Wärmerückgewinnungsanlage hagelte es Preise und Anerkennungen, darunter auch den renommierten BDA-Preis Bayern 1983.